Montag, 3. November 2014

Nachtrag/ Wieder da!

Fast ne Woche bin ich nun schon wieder in Good Old Germany- am häufigsten werde ich gefragt, ob ich denn nicht wieder zurück will- ganz oft auch mehr oder weniger direkt verbunden mit der Aussage, Deutschland habe im Vergleich ja nichts zu bieten. Deshalb muss ich jetzt kurz einmal (Warnung!) ein wenig pathetisch werden.

Will ich wieder zurück?
Klare Antwort: Ja und Nein.

Ich vermisse natürlich die Weite Kanadas- ich muss zugeben, man fühlt sich recht schnell wieder von der deutschen Außenwelt bedrängt- es ist eben einfach weniger Platz, alles wirkt dadurch gehetzter und weniger entspannt. Das ist so eine Sache, die man immer mal wieder hört im Vorfeld einer solchen Reise, wie ich sie hinter mir habe. Ich dachte immer: Jaja, wird schon nicht so schlimm sein. Das muss ich jetzt dann doch ein bisschen revidieren...

Aber: Wie man damit umgeht, das ist reine Kopfsache. Und genau hier liegt auch der größte Unterschied zwischen kanadischer und deutscher Mentalität: Wir Deutschen werten uns und unsere Kultur (meistens gar nicht mal bewusst, sondern eher im Subton) scheinbar gerne mal ein wenig ab. 
"Ja, ist schon auch schön hier, ABER..."
Das ist nicht falsch und ein wenig konstruktive Kritik kann man immer gebrauchen, wenn man eine Sache noch weiter verbessern will. Und so etwas gibts natürlich auch in Kanada, dort ist sicher auch nicht alles Zucker. Was mir aber "bei uns" ganz speziell aufgefallen ist: Wir stehen uns oft selber im Weg, indem wir diese großteils berechtigte, unterschwellig mitschwingende Kritik in unseren Köpfen zu groß werden lassen und darüber vergessen, uns auch auf die vielen guten Seiten unserer Kultur und unserer (charakterlichen und geographischen) Natur zu konzentrieren. Das deutsche ABER ist, so meine Erfahung, ein kleines Problemchen im Lande..

Im deutschen Alltag erscheint deshalb vieles schwieriger und komplizierter als in Kanda. Das ging auch mir so, bis ich diese Reise unternommen habe. Denn eine Sache hat mir Kanada (wieder) geben können, die ich persönlich in Deutschland ein wenig aus den Augen verloren hatte: Kanada, die kanadische Natur und die kanadische Mentalität, haben mich "geerdet", Alltags- und Unistreß abgebaut. Ich kann die Welt wieder entspannter betrachten, wenn ich morgens das Haus verlasse- und das tue ich äußerst gerne wieder hier in Deutschland! 

Mein Gesamtfazit zur Kanadareise ist deshalb, dass sich dieser Perspektivenwechsel unheimlich lohnt, fürs ganz Leben. Ich kann das jedem nur empfehlen. Lasst euch ganz drauf ein, vergesst für eine Weile die Heimat und l e b t  in Kanada. Ich möchte deshalb der DKG für die Ermöglichung dieser Erfahrung danken, ebenso natürlich all den tollen Leuten in Kanada, die meine Reise zu einer derart beeindruckenden Erfahrung haben werden lassen. Für Kanada- Interessierte stehe ich gerne bei Fragen rund um Reisetipps zur Verfügung, auch wenn ich nur einen kleinen Teil des Landes bereist habe. Ich werde aber sicherlich nicht das letzte Mal dort gewesen sein.Vielleicht wird dieser Blog also demnächst weiter geführt, es wäre wünschenswert!

In diesem Sinne: TAKE CARE!

... ok, jetzt muss ich doch nen kleinen Nachtrag machen (ich komme gerade aus der Stadt zurück, vom Einkaufen): Ihr lieben Deutschen, schaut doch nicht alle so genervt und aggressiv und hört auf zu drängeln! Ich weiß, in Mainz ist viel los und es wird Winter und deshalb kalt und früh dunkel, aber der bescheuerte Rewe hat trotzdem bis 22 Uhr auf und es ist auch genug für alle da, wirklich! Ich versprechs euch! ;-) Chillax!!

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